Freitag, 10. Mai 2019 Endlich verstehen was Stress wirklich macht - und wie es uns besser gehen kann
Stress, jeder kennt ihn, jeder hat ihn. ABER - was passiert da im Körper und was haben meine Symptome damit zu tun? Stress im Detail erklärt - mit Lösungsvorschlägen:
Jeder ist durch andere Dinge gestresst, Stress ist also erst mal eine sehr subjektive Erfahrung. Kennen tun wir ihn aber alle. Das Wort "Stress" leitet sich ab vom lateinischen "stringere" und bedeutet erst mal "Druck" oder "Anspannung". Medizinisch erklärt ist Stress also ein Reiz, ein Druck, der dann eine Reaktion hervorruft, um den Stressauslöser zu beseitigen. So die Theorie. Eigentlich ist Stress also erst mal gut, ist Stress eine Überlebensstrategie des Körpers, die uns helfen soll.
Eine Stressreaktion läuft idealerweise immer nach dem gleichen Muster ab: Es gibt einen Stressor (früher Säbelzahltiger, heute vielleicht der Chef), der Reiz wird an das Gehirn geleitet. Wir werden in einen Alarmzustand versetzt, der Körper reagiert. Der Atem wird schneller und flacher, der Blutdruck geht hoch, die Muskelspannung wird aktiviert, der Herzschlag wird schneller, für Verdauungsprozesse ist keine Zeit... . Wir kommen in eine Aktion (Säbelzahntiger angreifen, wegrennen, kündigen, dem Chef die Meinung sagen...) und danach erholen wir uns wieder.
Die Stressreaktionen unterliegen dem Sympathikus, das ist der Teil unseres unbewussten Nervensystems, welches für die Aktivität zuständig ist.
Heutzutage ist es nun leider so, dass wir mit unserem täglichen Stress in der Anspannung hängen bleiben und nur selten in Aktion treten. Somit fehlt uns auch die Entspannung zum Schluss. Uns fehlt die Regeneration.
Wir hängen also oftmals DEN GANZEN TAG in der Alarmphase der Stressreaktion fest. Und was passiert? Wenn wir eh schon gestresst sind, nehmen wir natürlich auch Kleinigkeiten als noch viel stressiger wahr und schrauben unsere Belastung dadurch immer höher. Dies ist dann CHRONISCHER STRESS.
Und hier kommen wir dazu, was das auf körperlicher Ebene macht - und plötzlich leuchtet es ein, warum man immer Nackenschmerzen, Heißhunger oder Durchfall hat. Alles eigentlich ganz logisch: Unter Stress schüttet der Körper Hormone aus - besonders Cortisol und Adrenalin.
Und die beiden
steigern den Blutdruck, erhöhen die Schmerzempfindlichkeit, vermindern die Libido und die Potenz, erhöhen die Muskelspannung , unterdrücken das Immunsystem, ziehen die Durchblutung von den Verdauungsorganen ab ( was zu Magen-Darm Problemen jeglicher Art führen kann) , mindern die Ausschüttung vom Glückshormon Serotonin, führen langfristig zu Heißhungerattacken (denn Stress raubt Energie!)
Doch was kann man nun tun?
1. Unser Atem ist der direkte Weg in die Entspannung. Mit tiefem, gleichmässigen Atemzügen signalisieren wir unserem Körper, dass keine Gefahr besteht. Den Atem können wir aktiv und bewusst steuern, die oben beschriebenen unbewusst ablaufenden Vorgänge nicht. Wir sollten also IMMER WIEDER während des Tages bewusst auf unsere Atmung achten und uns dadurch helfen, zu entspannen und zu regenerieren.
2. Den Stress analysieren: Wir müssen unser Leben analysieren! Was stresst mich am meisten, wann besonders und warum? Und wie reagiere ich auf den Stress?
Und wenn man alles auf einmal ändern will, dann klappt meist nichts.
Also schaut man, welches die 2 grössten Stressoren sind und was man selbst dagegen tun kann.
Ist es der Chef? Dann sucht man das Gespräch, sucht nach Lösungen. Ist man morgens immer gehetzt? Dann kann es helfen 15 Minuten früher aufzustehen...Ist es die Hausarbeit? Dann bitten Sie z.B. die Familie mitzuhelfen...
Es gibt für alles eine Lösung. Man muss nur anfangen. Und das am besten Schritt für Schritt.
Interessant ist auch, das wir auf Stress alle unterschiedlich reagieren - somit gibt es natürlich auch verschiedenen Lösungsansätze. Dem, der bei Stress immer wütend wird, kann Meditation helfen, dem der traurig und lethargisch wird, vielleicht besser ein Treffen mit Freunden und Familie. Jemand der bei Stress total unter Strom steht, kann dagegen von Waldspaziergängen, Yoga oder Tai Chi profitieren.
Sehen wir die Strategien, die wir uns zur STRESSBEWÄLTIGUNG auswählen als Form der SELBSTFÜRSORGE UND SELBSTLIEBE, um unserem Körper zu helfen, aus dem Teufelskreis der Anspannung rauszukommen.
Geben wir uns selbst Entspannung zurück, denn wir brauchen das Gleichgewicht!